Montag, 11. Juni 2012

Mama Kalo

Wo: Herrfurthstraße (fast an der Ecke zur Weisestraße) Berlin Neukölln, U-Bahnhof Boddinstraße 
Was gibt’s: Flammkuchen, Spätzle,Quiches, diverse Desserts; alles auch vegetarisch 
Preise: Hauptgerichte von 4,90 – 9,00€; Dessert 3,50€  
Offen: täglich außer mittwochs bis 22:00 Uhr


Es ist der erste laue Abend dieses Frühlings. Die Straßen von Neukölln wirken belebter als auch schon: Viele sitzen draußen, manche haben die Fenster offen, einige sogar die Türen. Laura erzählt von in den Fels gehauenen Kellerwohnungen in Neapel, deren Türen immer offen stehen, weil sie die einzige Öffnung der ganzen Behausung sind. Und tatsächlich beschleicht mich das Gefühl von Urlaub.

Das Mama Kalo ist leer – weil die einzigen Gäste außer uns ebenfalls zu den Draußensitzern gehören. So bleibt uns der schönste Tisch in der Nische am Fenster. Außer diesem gibt es noch drei weitere, die sich in dem kleinen Laden unter einem sehr schönen Kronleuchter aus gelbem Murano-Glas gruppieren. Ist man so gleich mal italienisch gepolt, erinnert die große Fototapete links darunter eher an nächtliche Gassen in Spanien. Oder doch Südfrankreich?
Es muss Frankreich sein, denn das Angebot ist mit Flammkuchen und Quiches eindeutig zu verorten. Und die Spätzle? Man einigt sich auf Elsässisch-Baden-Württembergisch.

Wir bestellen ein Augustiner und zwei Weinschorlen, drei Mal Flammkuchen: Mit Gorgonzola, Birnen und kandierten Walnüssen; marinierter Hähnchenbrust und Pilzen; Ziegenkäse, Kirschtomaten, Parmaschinken und Rucola. Eigentlich wollten wir ja alle die Gorgonzola-Birne-Walnuß-Variante und diese ist dann auch die Beste. Tomaten-Schinken-Rucola ist ein bisschen zu Pizza-mäßig und den Ziegenkäse schmeckt man nicht raus, Hähnchen-Pilze ist solide; Gott sei Dank profitieren wir von Luisas grenzenloser Bereitschaft zum Teilen. Typisch Einzelkind.

Eine zweite Runde Weinschorle! Der Kellner bietet uns die Flasche Bacchus an, die irrtümlich im Karton mit dem Riesling gelandet war. Umsonst. Sehr nett. Wir nehmen an. Und bestellen eine Crème Brûlé, deren perfekte Kruste bald darauf von drei Löffeln geknackt wird.
Als wir das Lokal verlassen, ist die laue Luft verflogen, aber der Bacchus wärmt noch nach. Mama Kalo, wir sehen uns wieder in diesem Frühling. 

-Elisabeth 

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für den Tip - waren gestern (26.9.) dort essen und haben es sehr genossen!

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