Donnerstag, 21. März 2013

Rundstück Warm

Wo: Okerstraße 40, 12049 Berlin
Was gibt's: Burger und Burritos
Preise: Burger für 5,50, Burritos ab 5,90
Offen: Dienstag bis Sonntag 16:00 bis 23:00 Uhr


Als Rundstück warm bezeichnet man in Norddeutschland, vor allem in Hamburg, einen warmen Imbiss, bei dem eine Scheibe warmer Braten von Rind oder Schwein in ein halbiertes Rundstück (in engerem Sinn ein rundes Weizenbrötchen ohne Einschnitte) gelegt wird und das mit Bratensauce übergossen wird. Als Beilagen können Senfgurken und Aspik aus dem Bratenfond dienen.
(Wikipedia)


So und jetzt mal im Ernst: War euch das ein Begriff? Mir zumindest eröffnen sich dank Wikipedia mal wieder vollkommen neue Horizonte, war ich doch davon ausgegangen, der Burger- und Burritoladen in der Okerstraße hieße einfach nur ‚Rundstück‘. Wegen dem runden Fleischteil auf dem Burger oder so. ‚Rundstück warm‘ also. Jetzt ist auch klar, warum der maurisch-mexikanisch gekachelte Laden neben Burgern und Burritos auch ein Brötchen mit kaltem Braten auf den Tafeln über der Theke stehen hat. 



Ein kalter (!), verschneiter (!!) Donnerstagabend Mitte März (!!!): Wir haben uns an einem Hochtisch zwischen Grill und Heizung installiert. Angenehm benebelt von würzigem Bratendunst, die kalten Hintern über dem Radiator, schaffen wir es ziemlich lange nicht zur Theke zu gehen um zu bestellen. Nele, die hier schon mal war, fasst sich ein Herz und bringt einen Bestellzettel, in den man Anzahl der gewünschten Gerichte und den Namen eintragen kann. Klar, dass wir uns erstmal mit Namensgebungen aufhalten: Nelio von Schlingelsheim, Elimar Michel-Scheide, Fu-Isa Leiersinger. Zu spät merken wir, dass die Dame hinter der Bar gar kein Deutsch spricht und die humoristische Qualität unserer Schöpfungen sich ihr womöglich nicht erschließt. Hungrig vom Lachen bestellen wir eine Veggie und einen Pollo-Burrito, einen Gorgonzola-Burger mit Birne und Mangochutney, sowie Kartoffelwedges und die von Nele viel gerühmte Erdnuss-Soße. 

 

Laura stellt uns mit Miriam zum ersten Mal eine Kommilitonin vor, die beiden schließen sich unserer Auswahl an und klettern auf die Barhocker. Schnell kommt das Essen und wir sind zu einigen Umbaumaßnahmen gezwungen, die vor allem Luisa sehr zusetzen: Mit einem spitzen Schrei kommentiert sie das Herunterfallen ihrer sorgfältig auf dem Schoß drapierten Serviette. Stil ist eben nicht das Ende des Besens  - auch in einem Burgerladen auf einem Barhocker. Ich sitze jetzt noch näher an der Heizung und hätte der duftende Burger vor mir mich nicht abgelenkt, hätte ich wohl da schon etwas gemerkt…





Die Burger sind hervorragend: Das Fleisch, das nur aus Brandenburg und nicht von Pferden kommt, der kräftige Gorgonzola und die fruchtigen Birnen sind eine großartige Kombination. Die Burritos sind riesig und kommen mit drei Sößchen. Wie Neles beherzte Griffe zur (wahnsinnig leckeren) Erdnusssoße belegen, könnten sie aber aus ein bisschen weniger Reis und etwas mehr Gemüse bestehen. Danach gelüstet es mich schon wieder nach einem Milchshake oder einem Eis – das könnte aber auch Ausdruck meines dringenden Bedürfnisses nach Kühlung sein, denn die prähistorische Heizung hat sich unterdessen als zweiter Grill herausgestellt: Meine Jacke ist kurz vor dem Verschmoren, mein geliebtes Musikmaschinchen ist glühend heiß und mein Labello flüssig. Und ja, auch meinen Hintern ließ das, ähm, nicht kalt. Also auf, raus, weiter. Es gibt vielleicht gemütlichere Orte zum sitzen, aber kaum bessere zum Burgeressen.   

Elisabeth 

4 Kommentare:

  1. Ich verstehe die Namenswitze nicht und bin auch kaum amüsiert. Aber die Burritos sind wirklich gut.

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  2. Zugegeben: Bei Lichte und gesättigt betrachtet... Viel wichtiger aber: Wusstes du, was ein Rundstück warm ist?!

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  3. "Stil ist eben nicht das Ende des Besens." Stark! Ich bin da voll auf Luisas Seite. Die glückliche Mitesserin

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  4. Wir hatten die vegetarische Burritos und waren schockiert von dem Reis-Gemüse-Bohnen-Verhältnis und den "Salsas". Wir hatten höchstens 2 Esslöffel Kidney-Bohnen aus der Dose auf 2 1/2 Tassen gekochten Reis. Im Vergleich zu den hier geposteten Bildern, hatten wir auch völlig andere Soßen - nämlich passierte Tomaten und irgend eine grüne Kräuter-Essig-Öl-Mischung. Uns war es klar, dass niemand aus diesem Restaurant irgendwann Mal in Mexico oder sogar den USA war. Taco Bell macht bessere Burritos.

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