Was gibt's: frische Pasta
Preise: ab 5€
Offen: Di-Fr 13.00 bis 23.00 Uhr, Sa und So 18.00 bis 24.00 Uhr
Vor der noch sehr leeren Nudelbude warte ich auf die anderen und schon biegen Lise und ihre Schwester um die Ecke. Wir suchen uns den großen Tisch aus, von dem man schön in den ganzen Raum blicken kann. Der Blick der sich mir bietet, gefällt mir recht gut und auch die Gerichte klingen lecker.
Das Konzept ist simpel: man sucht sich eine Nudelsorte aus, es gibt Spaghetti,
Fettuccine und Pappardelle, und kombiniert sie mit einer der zahlreichen Soßen.
Wir entscheiden uns für Spinat und Peperoni, Frische Tomaten, Kapern und Minze,
Ziegenfrischkäse und Rucola sowie Bolognese, jeweils mit Pappardelle, nur Nele
nimmt die Fettuccine.
Dazu bestellen wir den roten und den weißen Hauswein.
Freudig warten wir auf unser viel versprechend klingendes Essen. Leider bietet
der schnell an den Tisch gekommene Wein die erste leichte Enttäuschung: Beim
ersten Schluck ist er ziemlich sauer, wobei ich zugeben muss, dass man sich
dann ganz gut eintrinkt.
Die Nudelgerichte die schließlich kommen, sehen phantastisch
aus, enttäuschen mich persönlich allerdings geschmacklich ein bisschen.
Während
die Spinat- und die Tomatensoße praktisch gar keine soßenartigen Eigenschaften
entwickeln, ertränken Bolognese und Ziegenfrischkäse die Nudeln dagegen eher.
Die Nudeln selbst sind zwar wirklich frisch, aber für meinen Geschmack etwas
teigig. Wobei Neles Fettuccine besser sind – vermutlich hätte man die Spaghetti
nehmen sollen. Dieses Urteil soll nun aber gar nicht so hart klingen, den
anderen schmeckt es besser als mir – ich bin vielleicht einfach von der
frischen Pasta meiner italienischen Taufpatin verwöhnt...
Die Nudelbude eignet sich bestimmt als Mittagsrestaurant für
die Bewohner diverser Workspaces gut, als feines Restaurant für besondere
Abende wohl eher nicht. Wobei nicht alle mein Geschmacksurteil zu teilen
scheinen, denn während das Restaurant bei unser Ankunft noch ziemlich leer war,
ist es inzwischen so voll, dass einige schon wieder enttäuscht das Restaurant
verlassen müssen. Allerdings scheint es auch, dass sich die Wartezeit
exponentiell verlängert, je mehr Gäste auf das Essen warten.
Um noch länger ohne schlechtes Gewissen an unserem Tisch
sitzen bleiben zu können, bestellen wir ein Tiramisu und ich einen Espresso.
Nachdem auch der wirklich recht leckere Nachtisch vertilgt ist, machen wir uns
auf den Nachhauseweg. Und während mir im Circus Lemke Oscar Wildes Motto nicht so passend erschien, gibt er mir hier ein anderes Motto für diesen Text
vor: „Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin stets mit dem Besten
zufrieden.“ Und mit der Nudelbude eben leider noch nicht ganz.
Luisa
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