Donnerstag, 9. Mai 2013

Manuela Tapas

Wo: Friedelstraße 34, Berlin-Neukölln
Was gibts: Spanische Tapas 
Preise:Tapas aus der Vitrine 2,80€ pro Portion
Offen:täglich 12 bis 24 Uhr 
Jeder kennt „Die Manuela“. Die Tapas-Bar liegt einfach zu prominent dort, wo die  Friedelstraße auf das Maybachufer trifft und Neukölln so ist, wie im Lonely Planet versprochen. Gar nicht lonely nämlich. Auch ich habe wohl schon behauptet, dort bereits gegessen zu haben aber in Wahrheit war ich nur mal auf einer WG-Party in der Wohnung obendrüber.

Luisa und ich treffen uns schon an der U-Bahnstation, wo wir einen jungen Mann dabei erwischen, wie er liebevoll applizierte Streetart klaut. Die bemalten Papp-Vierecke hängen nun bestimmt über seinem Bett, da haben wenigstens alle was davon. Es ist ein Nachfeiertags-Donnerstagabend und wir beide sind zu müde zum protestieren.

Laura stößt in der Tapas-Bar zu uns, als Luisa gerade dabei ist, die Vitrine mit den Tages-Tapas zu inspizieren. Wir sind uns schnell einig, dass wir zu dritt zehn Tapas bestellen wollen und merken nicht, dass der Sparpreis für 5 Tapas gerademal 20 Cent ausmacht. Zu sehr sind wir damit beschäftigt, uns zwischen Muscheln (mag Luisa nicht) und Tortillas (stehen Laura und ich nicht so drauf) zu einigen. Neben den obligatorischen Patatas Bravas, Chorizo, Albondigas (Hackfleischbällchen in Tomatensoße) und Croquetas (Gemüsekroketten) beherbergt die Vitrine mit Kichererbsensalat, Schweinefilet in Senfsoße, und Gambas mit Zitronen-Knoblauch-Gemüse auch außergewöhnlichere Tapas-Variationen. Besonders vegetarierfreundlich sind sie allerdings nicht, denken wir und stoßen mit spanischem Cidre auf die abwesende Nele an. Laura deponiert ihr Handy zum Aufladen auf dem Nachbartisch und die höflichen Spanier, die dort Platz nehmen, lassen sie gewähren. Ich habe ein Schaf aus meinem Cidre-Korken gebastelt, welches Luisa sogleich mit einem Esel übertrumpft, ansonsten geht’s um Uni, Mutti und Visitenkarten.

Dann kommen die Tapas und halten voll und ganz, was der Schaukasten versprochen hat. Sehr fein. Jedoch schaffen sie es weder, Luisa von ihrer Abneigung gegenüber Muscheln zu kurieren, noch Laura und mich von Tortillas zu überzeugen. Egal, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ein bisschen überfressen lehne ich mich zurück, während Luisa raucht und Laura die Näpfchen auskratzt. Unser ernsthaftes Bemühen, eine weitere Bestellung aufzugeben, scheitert an den zahlreichen Spätessern, die den Laden inzwischen bevölkern und die Kellnerin auf Trab halten. Dann also die Rechnung. Mathe-LK-Luisa schafft es in einem bewundernswerten Rechenakt wieder mal aus drei 20-Euro-Scheinen eine faire und passende (!) Bezahlmethode zu entwickeln, wobei Laura ihr noch 20 Euro zurückgibt und alle sich am Trinkgeld beteiligen. Hä?!

Zufrieden schieben wir unsere Bäuchlein den Kanal hinab. Jetzt war ich also wirklich in „Der Manuela“. Kann man wieder machen. 

Elisabeth 

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