Donnerstag, 30. August 2012

Chicken, Eis und Wodka


Gemüse-Kebap, Erste Sahne, The Great Heisenberg
Wo: Hermannstraße 46; Kienitzer Straße 116; Schillerpromenade 11
Was gibt's: anatolische Imbiss-Speisen; Eis und Halbgefrorenes, sowie Kaffee; Hoch- und Niederprozentiges
Preise: Türkische Pizza 1,20€ - Dönerteller 6,50€; Kugel Eis 1,00€; Wodka 3,00€
Offen: Immer; Di.-Fr.: 12.00-21.00 Sa.-So.:11.00-21.00; eigentlich täglich ab 12.00 


Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund – Schicksal? – fällt es zum wiederholten Male mir zu über die anatolische Küche – also Dönerbuden – zu schreiben: Diesmal beginnt unser Abend im Gemüse-Kebap an der Hermannstraße. Dort wollen wir Daheimgebliebenen, Nele und ich – Laura und Elisabeth sind im Urlaub –, die klassische Küche Neuköllns genießen. Von unseren anstrengenden Arbeitstagen ausgehungert, sind wir froh in einem Imbiss zu sein, denn da muss man wenigstens nicht lange auf sein Essen warten. Sehr schnell fertig sind dann auch Neles Haloumi im Brot und für mich die Spezialität des Hauses Chickendöner mit Gemüse. Beides ist lecker und als Special eben mit gebratenem Gemüse, sowie Schafskäse und frischer Zitrone verfeinert. Der Salat ist auch frisch und somit alles geboten, was man von der Imbiss-Küche Neuköllns erwarten kann. Mir persönlich hat es im Caglayan etwas besser gemundet, Nele hier – Geschmackssache also.

Danach ziehen wir vom wilden Treiben auf der Hermannstraße weiter in die nächtlich verlassene Kienitzer Straße, wo seit kurzem die Gelateria und Semifredderia Erste Sahne mit echt italienischem Eis lockt. Und in der Tat fühlen wir uns als wären wir viel weiter gegangen als nur zwei Straßen. Denn der sehr freundliche Eisverkäufer nimmt sich Zeit um mit fast meditativer, oder sollte man sagen mediterraner, Ruhe das Eis in die Becher zu streichen, worin auch schon die zweite nennenswerte Besonderheit der Eisdiele liegt: der „gestrichene Becher“. Man wählt die Größe des Bechers und kann dann aussuchen mit welchen und wie vielen Sorten er gefüllt wird. Nele entscheidet sich für Stracciatella-Amarena und Pampelmusen-Zitronen-Sorbet, ich für Fior-di-Latte und Stracciatella-Nocciola, alle vier Sorten sind köstlich, man könnte fast sagen: Buonissimi! Denn tatsächlich hat man das Gefühl Berlin für einen Kurztrip nach Italien verlassen zu haben, und das alles für nur 1,20€. So billig ist nicht mal Easyjet...

Von unserem Kurzurlaub beschwingt gehen wir dann schließlich noch zwei Häuser weiter ins Heisenberg und lassen den Abend mit der dortigen Spezialität ausklingen: Wodka mit Aroma. In reizenden Glaskaraffen schlummern dort nämlich die, auch von der Kellnerin nur mit zu Hilfenahme eines Zettels identifizierbaren, Wodkasorten: Kaffee, Aprikose, Ingwer, Johannisbrot und weitere die ich mir aufgrund ihrer Ausgefallenheit nicht merken kann. Wir bekommen dann tatsächlich wie bestellt Aprikose und Ingwer, der Geschmack bestätigt es. Und wie wir so zufrieden mit unserem Hochprozentigen in der Bar sitzen, finden wir es gar nicht mehr so schlimm nicht im Urlaub zu sein, denn hier ist es ja eigentlich auch ganz schön...

Luisa 

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