Gemüse-Kebap, Erste Sahne, The Great Heisenberg
Wo: Hermannstraße 46; Kienitzer Straße 116; Schillerpromenade 11
Was gibt's: anatolische Imbiss-Speisen; Eis und Halbgefrorenes, sowie Kaffee; Hoch- und Niederprozentiges
Preise: Türkische Pizza 1,20€ - Dönerteller 6,50€; Kugel Eis 1,00€; Wodka 3,00€
Offen: Immer; Di.-Fr.: 12.00-21.00 Sa.-So.:11.00-21.00; eigentlich täglich ab 12.00
Aus irgendeinem mir unerklärlichen
Grund – Schicksal? – fällt es zum wiederholten Male mir zu über die anatolische
Küche – also Dönerbuden – zu schreiben: Diesmal beginnt unser Abend im Gemüse-Kebap an der Hermannstraße. Dort wollen wir
Daheimgebliebenen, Nele und ich – Laura und Elisabeth sind im Urlaub –, die klassische Küche
Neuköllns genießen. Von unseren anstrengenden Arbeitstagen ausgehungert, sind
wir froh in einem Imbiss zu sein, denn da muss man wenigstens nicht lange auf
sein Essen warten. Sehr schnell fertig sind dann auch Neles Haloumi im Brot und
für mich die Spezialität des Hauses Chickendöner mit Gemüse. Beides ist lecker
und als Special eben mit gebratenem Gemüse, sowie Schafskäse und frischer
Zitrone verfeinert. Der Salat ist auch frisch und somit alles geboten, was man
von der Imbiss-Küche Neuköllns erwarten kann. Mir persönlich hat es im Caglayan etwas besser gemundet, Nele hier – Geschmackssache
also.
Danach ziehen wir vom wilden Treiben auf der Hermannstraße
weiter in die nächtlich verlassene Kienitzer Straße, wo seit kurzem die
Gelateria und Semifredderia Erste Sahne mit echt italienischem Eis lockt. Und in der Tat fühlen wir uns als wären wir
viel weiter gegangen als nur zwei Straßen. Denn der sehr freundliche
Eisverkäufer nimmt sich Zeit um mit fast meditativer, oder sollte man sagen
mediterraner, Ruhe das Eis in die Becher zu streichen, worin auch schon die
zweite nennenswerte Besonderheit der Eisdiele liegt: der „gestrichene Becher“.
Man wählt die Größe des Bechers und kann dann aussuchen mit welchen und wie
vielen Sorten er gefüllt wird. Nele entscheidet sich für Stracciatella-Amarena
und Pampelmusen-Zitronen-Sorbet, ich für Fior-di-Latte und
Stracciatella-Nocciola, alle vier Sorten sind köstlich, man könnte fast sagen:
Buonissimi! Denn tatsächlich hat man das Gefühl Berlin für einen Kurztrip nach
Italien verlassen zu haben, und das alles für nur 1,20€. So billig ist nicht
mal Easyjet...
Von unserem Kurzurlaub beschwingt gehen wir dann schließlich
noch zwei Häuser weiter ins Heisenberg und lassen den Abend mit der
dortigen Spezialität ausklingen: Wodka mit Aroma. In reizenden Glaskaraffen
schlummern dort nämlich die, auch von der Kellnerin nur mit zu Hilfenahme eines
Zettels identifizierbaren, Wodkasorten: Kaffee, Aprikose, Ingwer, Johannisbrot
und weitere die ich mir aufgrund ihrer Ausgefallenheit nicht merken kann. Wir bekommen
dann tatsächlich wie bestellt Aprikose und Ingwer, der Geschmack bestätigt es. Und wie
wir so zufrieden mit unserem Hochprozentigen in der Bar sitzen, finden wir es
gar nicht mehr so schlimm nicht im Urlaub zu sein, denn hier ist es ja
eigentlich auch ganz schön...
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