Donnerstag, 22. November 2012

Siouxie

Wo: Hermannstraße 70, 12049 Berlin-Neukölln 
Was gibt’s: Tja… Sandwiches, Burger, Pasta, Salate, Kuchen... man ist da nicht so festgelegt 
Preise: alle Gerichte unter 5 Euro 
Offen: täglich bis ca. 24 Uhr


Ich habe keine Ahnung, was das Siouxie ist: Betritt man den Laden an der Ecke Okerstraße/Hermannstraße wähnt man sich zuerst in einem typisch-Neuköllner Retro-Café, wo sich Cocktailsessel um Nierentische gruppieren und auf dunkelroter Wand der hausgemachte Schokokuchen angepriesen wird. Ein Stück weiter in Richtung Bar hängt dann eine Gitarre demonstrativ auf Blickhöhe, ein Langhaariger wippt im Takt zu „I was made for loving you Baby“, vor ihm steht ein großes Bier und ein Burger. Um die Ecke entdecke ich Nele und Luisa in den Tiefen einer 80er Jahre Couchgarnitur. Exakt das gleiche Modell stand in jenem fränkischen Partykeller, in dem ich meine Pubertät ausgesessen habe. An der Decke baumelt eine Discokugel, es gibt ein rotes, ein grünes und ein blaues Leuchtelement in der Treppe zum Klo. Ich addiere: Hipster-Hard-Rock-Café provinzieller SaturdayNightFever-Prägung. Und hier wollt ihr essen? Nele und Luisa nicken, schlimmer als der Wein, den Nele trotzdem tapfer austrinken wird, kanns nicht sein. Wir bestellen von einer ausschließlich englischsprachigen Speisekarte (jaja, Deutschland schafft sich ab) zwei Mal Burger, einmal Salat mit Ziegenkäse und Spaghetti Bolognese. Das eklektizistische Raumkonzept scheint sich in der Speisekarte fortzusetzen. Während wir warten unterbricht der Classic Rock (Smoke on the water!) immer wieder unsere Unterhaltung. Woher kommt der? Was will er? Es ist Luisa die schließlich eine winzige Box, ein Böxchen, über unseren Köpfen lokalisiert. Leider können wir den Platz nicht wechseln, zu tief sind wir in den dunkelblau marmorierten Wohntraum eingesunken. I wanna lay you down in a bed of roses! Prompt beginnt die Kellnerin Plastikrosen im Raum zu verteilen. Laura muss sich abwenden, Luisa findets skuril, aber geil, irgendwie.
Zuerst kommen die Burger, die nach dem Entfernen eines monströsen Schaschlick-Spießes wirklich gut schmecken. Ganz anders als im SchillerBurger zwar, „amerikanischer irgendwie“, aber gut. Ich könnte noch einen zweiten vertragen, aber das geht mir bei Burgern immer so. Der Salat ist großzügig und „großartig“, „vor allem das Dressing“, sagt Nele und die Spaghetti „solide“, sagt Laura. Die Preise liegen allesamt unter 5 Euro. Das finde ich nun solide, um nicht zu sagen: großartig! Und wo kann man schon mal hemmungslos „Trough the Barricades“ mitsingen?



-Elisabeth  



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