Siouxie
Wo: Hermannstraße 70,
12049 Berlin-Neukölln
Was gibt’s: Tja… Sandwiches,
Burger, Pasta, Salate, Kuchen... man ist da nicht so festgelegt
Preise: alle Gerichte
unter 5 Euro
Offen: täglich bis ca. 24
Uhr
Ich habe keine Ahnung, was das Siouxie ist: Betritt man den Laden an der
Ecke Okerstraße/Hermannstraße wähnt man sich zuerst in einem typisch-Neuköllner
Retro-Café, wo sich Cocktailsessel um Nierentische gruppieren und auf dunkelroter
Wand der hausgemachte Schokokuchen angepriesen wird. Ein Stück weiter in
Richtung Bar hängt dann eine Gitarre demonstrativ auf Blickhöhe, ein
Langhaariger wippt im Takt zu „I was made for loving you Baby“, vor ihm steht
ein großes Bier und ein Burger. Um die Ecke entdecke ich Nele und Luisa in den
Tiefen einer 80er Jahre Couchgarnitur. Exakt das gleiche Modell stand in jenem
fränkischen Partykeller, in dem ich meine Pubertät ausgesessen habe. An der
Decke baumelt eine Discokugel, es gibt ein rotes, ein grünes und ein blaues
Leuchtelement in der Treppe zum Klo. Ich addiere: Hipster-Hard-Rock-Café
provinzieller SaturdayNightFever-Prägung. Und hier wollt ihr essen? Nele und
Luisa nicken, schlimmer als der Wein, den Nele trotzdem tapfer austrinken wird,
kanns nicht sein. Wir bestellen von einer ausschließlich englischsprachigen
Speisekarte (jaja, Deutschland schafft sich ab) zwei Mal Burger, einmal Salat
mit Ziegenkäse und Spaghetti Bolognese. Das eklektizistische Raumkonzept
scheint sich in der Speisekarte fortzusetzen. Während wir warten unterbricht
der Classic Rock (Smoke on the water!) immer wieder unsere Unterhaltung. Woher
kommt der? Was will er? Es ist Luisa die schließlich eine winzige Box, ein
Böxchen, über unseren Köpfen lokalisiert. Leider können wir den Platz nicht
wechseln, zu tief sind wir in den dunkelblau marmorierten Wohntraum
eingesunken. I wanna lay you down in a bed of roses! Prompt beginnt die Kellnerin Plastikrosen im Raum
zu verteilen. Laura muss sich abwenden, Luisa findets skuril, aber geil, irgendwie.
Zuerst kommen die Burger,
die nach dem Entfernen eines monströsen Schaschlick-Spießes wirklich gut
schmecken. Ganz anders als im SchillerBurger zwar, „amerikanischer irgendwie“,
aber gut. Ich könnte noch einen zweiten vertragen, aber das geht mir bei
Burgern immer so. Der Salat ist großzügig und „großartig“, „vor allem das
Dressing“, sagt Nele und die Spaghetti „solide“, sagt Laura. Die Preise liegen
allesamt unter 5 Euro. Das finde ich nun solide, um nicht zu sagen: großartig!
Und wo kann man schon mal hemmungslos „Trough the Barricades“ mitsingen?
-Elisabeth
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