Wo: Neckarstraße 2, Berlin-Neukölln
Was gibt's: Waffeln, Milchshakes
Preise: Obstdöner und Milchshakes ab 3 Euro
Offen: Täglich von 11:30 bis 22:00 Uhr
Der Vorschlag kommt von Lise: „Lass uns doch mal Obstdöner essen!“ Obstdöner? Was soll denn das schon wieder sein? „Hört sich verdammt nach dem neuen Bubble Tee an“, bemerke ich zynisch. Meine Neugier besiegt aber schnell meine Skepsis. Außerdem scheint der Obstdöner, bei näherer Erklärung ziemlich lecker zu sein.
Wir vertagen diese Diskussion und setzen uns erst mal an einen der Tische mit den magenta- und mintfarbenden Stühlen. Das Ladeninnere ist in Teilen mit künstlichen Backsteinen verkleidet und überall dominieren die Neon-Farben des Corporate Designs, das mich an Tim Burtons "Charly und die Schokoladenfabrik" erinnert.
Der Vorschlag kommt von Lise: „Lass uns doch mal Obstdöner essen!“ Obstdöner? Was soll denn das schon wieder sein? „Hört sich verdammt nach dem neuen Bubble Tee an“, bemerke ich zynisch. Meine Neugier besiegt aber schnell meine Skepsis. Außerdem scheint der Obstdöner, bei näherer Erklärung ziemlich lecker zu sein.
Wir
treffen uns also vor der gerade erst eröffneten zweiten Filiale von „Wonder
Waffel“ in Neukölln. Von außen ließe sich der Laden leicht mit einer türkischen
Bäckerei oder eben einem Bubble Tee Store verwechseln, wäre da nicht das
pinke Schild auf dem in großen Buchstaben „Erster Obstdöner“
steht. Ein
perfekter Marketingstreich, denn hätten die Besitzer von „Wonder Waffel“ ihre
mit Obst und Toppings gefüllten Waffeln einfach 'gefüllte Waffeln'
genannt, hätte der erste Laden in Kreuzberg bestimmt nicht ein solches
Medienecho hervorgerufen. So ist
Lise auch durch eine RTL II-Sendung auf den Obstdöner aufmerksam
geworden. Carlotta, die heute Luisa und Laura vertritt, ist entsetzt, dass Lise
a) überhaupt noch einen Fernseher besitzt und b)
RTL II schaut. Ich
gebe zu, dass, wenn ich einen Fernseher hätte, meine Wahl wohl auch auf das
Unterhaltungsprogramm fiele. Wenn schon Fernsehen dann aber richtig!
Wir vertagen diese Diskussion und setzen uns erst mal an einen der Tische mit den magenta- und mintfarbenden Stühlen. Das Ladeninnere ist in Teilen mit künstlichen Backsteinen verkleidet und überall dominieren die Neon-Farben des Corporate Designs, das mich an Tim Burtons "Charly und die Schokoladenfabrik" erinnert.
Da beim Zusammenstellen der Waffel die eigene Kreativität gefragt ist, treten wir an die Auslage und sind sofort grenzenlos überfordert: Hier darf nicht nur zwischen verschiedenen Soßen wie weißer Schokoladen-, Erdbeersoße oder Apfelmus und einer Vielzahl von frischen oder eingelegten Früchten, sondern auch zwischen verschiedenen Toppings, von Joghurt-Drops bis Mandelkrokant, gewählt werden. Die Mädels hinterm Tresen sind viel zu schnell und bevor wir überhaupt eine Idee von unserer Lieblingskombination haben, müssen wir uns schon entscheiden. Ich wähle spontan weiße Schokoladensoße, Erdbeeren, Kiwis, Ananas und als Topping Honig-Schokoladen-Drops. Dabei hätte ich im Nachhinein auch zu gerne Pfirsiche dazu genommen. Kombiniert werden darf nämlich nach Belieben. Carlotta überlegt noch ein Special-Topping, wie Snickers, Mars oder Oreo-Kekse dazu zu kaufen, entscheidet sich im letzten Moment dann aber doch für die Basic-Variante mit Schokosoße, Erdbeeren, Bananen und türkischem Nougat. Lise wählt ebenfalls eine Schoko-Frucht Kombination mit bunten Streuseln. Dazu bestellen wir Tee und Fritz-Limo. In freudiger Erwartung gehen wir an unseren Tisch zurück.
Das bunte Zutaten-Allerlei weckt Erinnerungen an Kindergeburtstage, und ich kann mir gut vorstellen, wie der Waffel-Laden am Nachmittag von Kindern überrannt wird. Jetzt am Abend sind die Plätze eher von jungen Pärchen und Freundinnengruppen besetzt. Vermutlich zeigt sich hier der Erfolg des Nachtisch-Laden-Konzepts, das mir bis jetzt nur aus der Folge „Splitsville“ der Serie „How I met Your Mother“ bekannt war: Die Folge dreht sich um den gleichnamigen Nachtischladen, der ein beliebter Treffpunkt ist, um sich seiner Beziehung zu entledigen. Im Wonder Waffel sieht es allerdings mehr nach Teenie-Pärchen aus, die diesen Schritt noch vor sich haben.
Lises
Waffel wird als erste serviert. Wir zeigen Erbarmen mit ihrem, vom Schwimmen im
Neuköllner Stadtbad angesammelten, großen Hunger und
erlauben ihr anzufangen. Allerdings bezweifele ich, dass Lise wirklich
so viel geschwommen ist, wie sie behauptet. Das Neuköllner Stadtbad ist nämlich
wunderschön, aber vor lauter Liebespaaren, die sich unter den historischen
Wasserspeiern küssen und Kaffeklatsch-Omas, die in Gruppen vor sich hin
dümpeln, lässt es sich dort kaum zwei Meter geradeaus schwimmen.
Die
weiteren Waffeln kommen in Etappen. Meine Kombination erweist sich als köstlich, und ich beschließe mich bei Entscheidungen öfter auf mein
Bauchgefühl zu verlassen. Besonders die süß-klebrigen Honig-Drops, die in der
Waffelhitze schmelzen, sind wahnsinnig lecker.
Nach
dem Genuss, mit Blick auf meinen runden Bauch, muss ich allerdings daran
denken, dass ich auch längst mal wieder schwimmen gehen sollte. Vielleicht wird
im Stadtbad Neukölln ja Wasseraerobic angeboten, dann muss ich mich wenigstens
nicht zwischen den Liebespaaren durchkämpfen. Oder ich sollte Ihnen beim Vorbeischwimmen einen Wonder Waffel Flyer in die Hand drücken. Dann etabliert
sich dieser Trend des Schlussmachens vielleicht auch in Neukölln.
-Nele
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