Donnerstag, 27. September 2012

Mein Leibgericht: Spaghetti Bolognese



Essen gehen ist großartig. Aber manchmal isst man lieber zu Hause. Auch weil es dort Essen gibt, das man im Restaurant nicht bekommt: Gerichte, die lange erprobt sind, deren Rezept uns vererbt wurde, mit denen wir Erinnerungen verbinden. Um solche Leibgerichte geht es in dieser Rubrik. Hier stellen wir uns selber an den Herd und verraten euch das Rezept.
 
 




Erinnert ihr euch an die Folge, wo Rach der Restauranttester in der Hollo-Bollo-Hölle war? Diese befand sich – wo sonst? - in einer finsteren Ladenpassage irgendwo in Niedersachsen. „Hexenhäuschen“ hieß der Laden und es gab dort Hollo-Bollo, also Hausmannskost mit Bolognese und Hollandaise überbacken. Nein, nicht nur Lasagne. Sondern Pizza, Schnitzel und Salat Hollo-Bollo. Oder aber auch nur Bollo mit Hollo zum dippen.



Ich persönlich bin ja mehr für Bollo, als für Hollo. Spaghetti Bolognese ist seit ich denken kann mein Lieblingsgericht, nichts anderes habe ich so oft gegessen und gekocht: Am Kindergeburtstag, meiner Erstkommunion, nach dem ersten Vollrausch, vor dem Mathe-Abi. Anlässlich meiner Rückkehr von einer langen Reise habe ich Spaghetti Bolognese bei meiner Mutter vorbestellt. Und dank des reichhaltigen Bollo-Konsums war ich bald kein ausgemergeltes Hippie-Mädchen mehr. Denn klar, Bolognese ist was Handfestes: Nichts womit man das Perfekter Dinner gewinnt und nichts für Vegetarier. Aber gerade darin liegt ihre Stärke: Bolognese ist zu Hause, ist ankommen, ist Geborgenheit; Bolognese ist so richtig reinhauen, gerne auch vor dem Fernseher und sich dabei bekleckern.
Ich lade auch gerne Leute dazu ein, vor allem solche, die ich lange und gut kenne. Nele und Luisa zum Beispiel. Nele stellte die versierte Bolognese-Kocherin die ich bin (unbedingt Rinderhackfleich, Karotten und Staudensellerie, Tomatenmark, ein Schuss Balsamico und einen Stunde Zeit) allerdings vor ein Problem: Sie ist Vegetarierin. Ausgerechnet. Vegetarische Bolognese, kein Problem, sagte meine Schwester am Telefon, machs mit den Soja-Schnetzel von dm. Weil ich Angst habe, dass das altbewähret Rezept mit dem Soja ein bisschen zu, naja, vegetarisch, geraten könnte, nehme ich ein paar getrocknete Tomaten dazu. Und die Fenchelknolle, die unbedingt mal weg musste.
 



1 Packung Soja-Schnetzel von Alnatura
1 Handvoll getrocknete Tomaten
1 Fenchel-Knolle
1 Gemüsezwiebel
3-4 große Tomaten, im Winter tuns auch die aus der Dose
Tomatenmark
Gemüsebrühe
Balsamico-Essig

Die Soja-Schnetzel müssen vor dem Kochen einige Zeit einweichen. Ich habe sie dazu mit kochendem Wasser übergossen und auf kleiner Flamme ca. 10 Minuten köcheln lassen. Weil sie irgendwie so traurig aussahen, habe ich ihnen noch 2-3TL Gemüsebrühe gegönnt.

Zwiebel, getrocknete und normale Tomaten und die Fenchelknolle kleinschneiden.

Zuerst die Zwiebel, dann den Fenchel in Olivenöl in einer großen Pfanne, zu der es einen Deckel gibt, anschwitzen.

Mit dem Soja-Gemüsebrühe-Gemisch und wenn vorhanden einem Schuss Rotwein ablöschen. Tomaten (getrocknet und frisch und das Mark) dazu. Deckel drauf.  
Auf mittlerer Flamme köcheln lassen. Immer wieder umrühren und dabei ruhig auch schon salzen – Vorsicht: die getrockneten Tomaten können schon sehr salzig sein. 

Je nach dem, wie eilig man es hat, kann man die Soße ca. eine halbe Stunde einkochen lassen. Vor dem servieren mit Salz und Pfeffer abschmecken, sowie einen guten Schuss Balsamico-Essig hinzugeben.   

Mit Spaghetti und Parmesan servieren.

Guten Appetit und Hollo-Bollo!

-Elisabeth 



2 Kommentare:

  1. und was ist mit der nicht-vegetarischen bolognese?

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  2. Guter Punkt:

    Wie oben angedeutet mache ich die mit Karotten, Staudensellerie, Rinderhackfleisch und einem Schuss Balsamico am Schluss; Für die exakten Angaben kann man sich an Jamie Olivers Bolognese-Rezept orientieren:

    http://www.jamieshomecookingskills.com/recipe.php?title=bolognese-sauce-with-pasta

    - ich würde allerdings nicht ganz so viel Wasser dazu geben und das ganze schön lange einkochen lassen. Wenn ichs mir so überlege, wär das was für Heilig Abend...

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